NHC - Pro-Activ Handbikecup 2010

Mit zwei ausgerenkten Lendenwirbeln und einer Menge Schmerzen machten meine Frau und ich uns am Samstag auf den Weg nach Dotternhausen. Mein Sponsor Pro-Activ feierte am Sonntag zusammen mit Boxer Motors Dotternhausen ihr Firmenfest und mein Verein RSKV Tübingen konnte auf 30 Jahre Bestehen zurückblicken. Am Sonntagnachmittag stand der Pro-Activ Handbike Cup auf dem Programm. Die Fahrt verlief äußerst entspannt und so konnte ich am Samstagnachmittag auf dem bekannten Rennkurs noch meine letzten Trainingsrunden absolvieren. Danach trafen wir bei Pro-Activ noch das ein oder andere bekannte Gesicht zum Smalltalk. Am Abend war nicht bestimmtes mehr geplant und so gingen meine Frau und ich noch eine Kleinigkeit essen und früh zu Bett. Damit war sichergestellt am nächsten Morgen trotz der schmerzenden Wirbel einigermaßen ausgeschlafen zu sein.

Gegen kurz nach 9 Uhr trafen wir bei dem gewohnten Schmuddelwetter der letzten 3 Rennen auf dem Firmengelände von Pro-Activ ein. Gegen 10 Uhr wurde die Veranstaltung durch die Bürgermeisterin Monique Adrian, sie hat die Schirmherrschaft übernommen, zusammen mit den Pro-Activ Geschäftsführern Andreas und Jörg Sättele, sowie den Geschäftsführern Detlef Förster und Christoph Schlagenhauf von Boxer Motor eröffnet. Auch Trixi Willburger, unsere Vorsitzende vom RSKV, trumpfte mit einer gut vorbereiteten Rede auf. Den ganzen Tag über konnten die zahlreich angereisten Besucher die beiden innovativen Betriebe genau unter die Lupe nehmen. Ein weiteres Highlight war das traditionelle Porsche Treffen mit vielen exklusiven Oldtimern. Für musikalische Unterhaltung war gesorgt und auch für das leibliche Wohl war an verschiedenen Ständen für jeden Gaumen das Richtige dabei. Das Wetter verwöhnte uns nicht so richtig und es kam hin und wieder ein nasser Schauer runter. Mich konnte nach den letzten 3 richtig nassen Rennen nichts mehr schocken, so holte ich mir die Startunterlagen ab und rollte zum Auto, um mein Bike startklar zu machen. So richtig Lust zum warm fahren kam bei mir nicht auf, aber was sein muss muss sein. Um 12:30 Uhr ging ich auf den 3,2 km langen Rundkurs um ihn wenigstens 3-mal gefahren zu sein und die beste Linie bei nassen Straßenverhältnissen zu finden. Mein Rücken hielt sich mit Schmerzen zurück, der Regen hörte auf und nachdem einige Fahrer vorgestellt waren schickte uns Andreas Sättele mit einem Startschuss ins Rennen über 1 Stunde plus 1 Runde. Der Startbereich ging ein wenig bergauf und ich hatte es als schlechter Starter sowieso noch um einiges schwerer, als die Leichtgewichte um mich rum, dem 911er Führungsporsche zu folgen. Aber wer mich kennt weiß kämpfen gehört zu meinen Stärken und so hatte ich schnell wieder Anschluss zu meinem Teamkollegen Markolf gefunden und versuchte das irrsinnig hohe Tempo der ersten Runde mitzugehen. Wir sahen eine kleine Gruppe in einer Entfernung von etwa 50 Metern und versuchten zu zweit dort ran zu fahren. Gar nicht so einfach stellten wir schnell fest und ich sah schon im Rückspiegel dass uns eine größere Gruppe folgte und dieser Abstand kontinuierlich kleiner wurde. Eine Runde weiter und die Gruppe vor uns war unerreichbar und die Gruppe hinter uns hatte uns eingeholt. Die Gruppe war über 10 Fahrer stark doch die Führungsarbeit übernahmen immer wieder die Selben und so spornte ich Hans-Albert ein Teamkollege von Pro-Activ  und zwei weitere Athleten an mit mir einen Ausreißversuch zu starten. Nach der nächsten Wende sollte es funktionieren und wir gaben alles und jeder versuchte seine Stärken auszuspielen und tatsächlich schafften wir es einige Meter zwischen die Verfolger und uns vier zu legen. Leider konnte Markolf das Tempo nicht halten, denn wir fuhren immer wieder neue Attacken und der Abstand weitete sich aus. Geschafft dachte ich und an der nächsten Wende passte ich kurz nicht auf, kam mit dem Hinterrad an die Begrenzung und musste auf die Bremse steigen um nicht umzufallen. Jetzt stand ich alleine da und musste versuchen die 3 Flüchtigen wieder einzuholen und gleichzeitig aufpassen nicht von hinten wieder eingeholt zu werden. Meine Aufholjagd verlief zwecklos, ich hatte nicht mehr genug Körner um noch eins drauf zu packen und musste mich damit abfinden alleine die letzten Runden zu fahren. Ein Auge immer auf meine Verfolger gerichtet versuchte ich mit gleichmäßigem Kraftaufwand mein Bike zu steuern, bloß nicht mehr zu viel zu geben und in der letzten Runde doch noch einzubrechen. Es funktionierte, ich konnte noch einige Fahrer überrunden und kam mit 11 Runden in einer Zeit von 01:13:47 auf Platz 5 ins Ziel. Nur 2 Fahrer schafften eine Runde mehr.

Beim Aussteigen aus dem Bike meldeten sich meine beiden Wirbel mit Schmerzen zurück, aber das konnte mich jetzt nicht mehr beeindrucken. Bike verstaut und zurück zum Firmenfest mit anschließender Siegerehrung. Es gab viele Pokale und man staunte nicht schlecht über die 5000 Euro Preisgeld die an die Athleten an Ort und Stelle ausgezahlt wurden.

Vielen Dank an die Veranstalter für den gelungener Sonntag der unter dem Motto „Funday on Sunday in Dotternhausen“ stand.


Fotos NHC - Pro-Activ Handbikecup 2010